Immer mal wieder spreche ich mit Frauen, die sich darüber beklagen, dass sie in ihrer Karriere nicht richtig voran kommen. Häufig stellen wir dann fest, dass Frauen ein belastbares Netzwerk fehlt. Sie haben keine Verbündeten, Mentoren oder Förderer. Und wenn sie doch jemanden haben, machen sie zu wenig daraus.
Insbesondere ein Mentor oder eine Mentorin kann eines der wichtigsten strategischen Instrumente sein, um die Karriere voranzubringen. Häufig fehlt Frauen gänzlich die Zeit für ein Mentoring oder sie geben ihrem Mentor nicht die gebotene Priorität. Dabei können Mentoren dabei helfen zu verstehen, welche Erfahrungen und Skills notwendig sind und wo man vielleicht noch wachsen muss. Niemand weiß besser, wie die Berufswelt funktioniert und wo die Fallstricke auf dem Weg zu einem Karriereziel liegen. Manchmal berichten mir Frauen, dass ein Mentor nicht gepasst hat oder dass die Treffen reine Zeitverschwendung waren.
Nachstehend die drei häufigsten Fehler, und wie sie zu vermeiden sind:
Sie gestalten die Mentoring-Beziehung nicht; die Ergebnisse stellen sich nicht ein
Viele Frauen gehen in ein Mentoring und erwarten, dass der Mentor die treibende Kraft ist. Sie geben ihm die Verantwortung für das Erreichen der Ziele, für die Gestaltung des Weges dorthin und jeglichen Fortschritt überhaupt. Das Resultat ist Enttäuschung und Entfremdung, weil das Mentoring so vor sich hin plätschert. Wahr ist: Die Mentee ist verantwortlich für eine gute Beziehung zum Mentor und die Ergebnisse des Mentorings an sich. Wer sich die Mentoring-Beziehung als einen Prozess vorstellt, wird schnell dahinter kommen, dass er auf jeder Stufe steuerbar ist. Und das ist Aufgabe der Mentee.
Sie haben den falschen Mentor gewählt
Den falschen Mentor auszuwählen ist für alle Beteiligten Zeitverschwendung und schadet dem eigenen Selbstwertgefühl und dem Karrierefortschritt. Um diesen Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, die eigenen Ziele und Wünsche zu kennen und artikulieren zu können. Der Mentor muss dann selbstverständlich zu diesen Vorstellungen passen. Es reicht nicht, einfach nur jemanden auszuwählen, der in der Karriereleiter weiter oben angesiedelt ist.
Sie lassen das Mentoring schleifen
Klar ist es schwer, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Für Frauen immer noch mehr als für Männer. Oftmals wandern dann die eigenen Karrierewünsche, die persönliche und berufliche Weiterentwicklung in der Prioritätenliste ganz nach unten. Wie oft wird deshalb ein Treffen mit dem Mentor verschoben? Mentoren haben einen vollen Terminkalender. Der nächste Termin wird auf sich warten lassen, die Mentoring-Beziehung verliert ihre Dynamik. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass man es wert ist, dem Mentoring eine genauso hohe Priorität einzuräumen wie privaten Dingen. Erst dann wird sich der gewünschte Erfolg auch einstellen.