Was tun, wenn der Mentee keine klaren Karriereziele hat? Es macht das Mentoring viel einfacher, wenn der Mentee genau weiß, wohin er in seiner Karriere gehen will. Das Problem ist, dass viele Mentees – insbesondere in der Anfangsphase ihrer Karriere – nur eine vage Vorstellung von ihren Möglichkeiten haben. Wenn überhaupt.
Die Aufgabe eines Mentors ist nicht, dem Mentee die Karriereplanung abzunehmen. Eines der Ergebnisse eines guten Mentorings ist, dass der Mentee ein tieferes Verständnis seiner Identität und seiner Werte erhält. Dies kann sich auch auf die Berufswahl auswirken. Ein Mentee, der einen zu konkreten Karriereweg im Kopf hat, kann zudem andere vielversprechende Optionen nicht sehen. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen, die weniger festgelegt sind, die interessanteren und erfolgreicheren Karrieren haben.
Wie Sie als Mentor Ihrem Mentee helfen können:
Entscheidend ist, dass der Mentee seine eigenen Maßstab für Karriere definiert. Das hilft, sich vom Fluch des sozialen Vergleichs zu befreien. Menschen zwingen sich oft in Jobs, um mit anderen mitzuhalten. Ein personalisiertes Konzept der beruflichen Entwicklung ermöglicht es, von solchen Vergleichen Abstand zu nehmen. Es erlaubt uns auch, das Potenzial einer horizontalen gegenüber einer vertikalen Karriere zu erkennen. Aus Studien wissen wir, dass viele erfolgreiche Karrieren darin bestehen, sich zwischen Generalisten-, Fach- und Beratungsaufgaben (intern oder extern) hin- und herzubewegen. Vertikale Bewegungen innerhalb eines Silos sind nicht immer die effektivsten.