Cross Mentoring ist vermutlich die einzige Unterkategorie von Mentoring, in der Deutschland den angelsächsischen Staaten voraus ist.
Cross Mentoring ist definiert als Mentoring, bei dem Mentor und Mentee aus zwei unterschiedlichen Organisationen in einem Tandem zusammengeführt werden. In der Regel findet es zwischen Unternehmen statt. Der große Vorteil: Dadurch, dass der Mentor aus einer anderen Firma kommt, kann der Mentee offen und ohne Bedenken alle – auch kritischen Fragen – ansprechen.
Michel E. Domsch, Desirée H. Ladwig und Florian C. Weber haben mit ihrem Sammelband das Standardwerk zu Cross Mentoring vorgelegt. Mit 630 Seiten eignet es sich weniger zum schnellen Durchlesen als zum gezielten Stöbern nach Best Practices aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Das Buch aus dem Verlag SpringerGabler ist übersichtlich gegliedert: In einem ersten Teil geht es um konzeptionelle Grundlagen und Entwicklungen. Hier findet der Leser Definitionen, Vorteile, aber auch die anzulegenden Qualitätskriterien, wie sie von der Deutschen Gesellschaft für Mentoring (DGM) definiert werden. Anschließend gibt es eine kurze Vorstellung der DGM sowie des Forums Mentoring.
Im dritten Teil gibt es Best Practices aus Unternehmen zu Cross Mentoring. Im Vergleich zur Praxis und auch den folgenden Beispielen ist dieser Part doch recht kurz geraten. Die Autorinnen im vierten Teil „Cross Mentoring mit regionalem Bezug“ stellen Firmen vor, die in unterschiedlichsten Bereichen auf dieses Personalentwicklungselement setzen. Besonders schön: Auch ein persönlicher Erfahrungsbericht ist hier untergebracht.
Nach einem Exkurs zu Dienstleistern geht es in den letzten beiden Teilen um Hochschulprojekte sowie besondere Zielgruppen für Cross Mentoring (u. a. Schüler, Alumni, Zuwanderer).
Fazit:
Ein umfassendes Werk, das keine Fragen offenlässt. Für den erfahrenen Praktiker ebenso geeignet wie für denjenigen, der erstmals ein Cross Mentoring organisiert.