Mit HR-Trends 2018 erscheint ein Klassiker mit neuem Titel. Seit 1990 geben Karlheinz Schwuchow und Joachim Gutmann dieses Buch alljährlich heraus – zuletzt unter dem Titel Jahrbuch Personalentwicklung. Wie schon in den vergangenen Jahren ist es den beiden Herausgebern gelungen, Vordenker aus dem Bereich Personal für einen Beitrag zu gewinnen.
Zukünftig ist das Buch in vier wechselnde Bereiche unterteilt; in diesem Jahr Strategie, Kultur, Innovation und Konzepte. Für jede Sektion eröffnen Wissenschaftler mit einem eher theoretischen Beitrag das Thema. Die meisten anderen Autorinnen und Autoren kommen aus der Praxis – vornehmlich großen Konzernen. Für ein Buch, das für sich den Anspruch hat, die Trends des kommenden Jahres zu beschreiben, stellt sich die Frage, ob Großkonzerne hier tatsächlich immer die Avantgarde darstellen. Schließlich ist das, was in Konzernen am Ende herauskommt, häufig nur der kleinste gemeinsame Nenner.
Wie viele Fachbücher haben auch die HR-Trends 2018 die Schwerpunkte Change, digitale Transformation und New Work. Dabei liegt der Fokus der AutorInnen auf den Herausforderungen des Alltags. Das Konzept der Agilität überstrahlt dabei alles andere. Agilität scheint die Lösung für alle Probleme und Fragen in der Unternehmenswelt zu sein.
Wer zwischen den Zeilen liest, dem fällt auf, dass es einen Widerspruch zwischen der immer härteren Realität in der Unternehmenswelt und den schönen Worten und Wünschen in Studien gibt:
Keine(r) der AutorInnen geht auf diese Zielkonflikte ein, und es steht zu vermuten, dass auch das Konzept der Agilität dadurch verbrannt wird, dass diese Widersprüche nicht offen und ehrlich thematisiert werden. Die sinngemäße Aussage „es bleibt keine Zeit für langfristige Veränderungsprojekte und deshalb machen wir das agil“ ist symptomatisch für dieses Problem. Die oft gestellte Forderung nach Haltung – die im Übrigen seltsam inhaltsleer bleibt – wird so zu einem unmöglichen Spagat.
Ungeachtet dieser generellen Kritik gibt es ganz herausragende Beiträge:
Es bleibt die Erkenntnis, dass HR die digitale Transformation nur treiben kann, wenn sie selbst die entsprechenden Anforderungen erfüllt. Die Kommunikation erscheint mir hier deutlich besser aufgestellt.
Insgesamt bietet das Buch eine Menge Anregungen und viel Service: Jedem Kapitel vorangestellt sind lessons learned der Autoren – ein guter Überblick für den schnellen Leser. Zusätzlich zum Buch erhält jeder Käufer eine umfangreiche Linksammlung sowie 123 Management-Studien zum Download – Lektüre genug für den Rest des Winters und das noch kalte Frühjahr.
Ein guter Überblick über das, was Personaler im Jahr 2018 bewegt.
Mehr Informationen zum Buch auf der Haufe-Verlagsseite
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