Ein Mentor ist stolz auf die Fortschritte seines Schützlings, glaubt aber, dass dieser noch immer seine Unterstützung braucht. Das Problem: Der Mentee will seine eigene berufliche Identität etablieren.
Zu den kniffeligsten Fragen im Mentoring gehört, wann die Beziehung zwischen Mentor und Mentee endet. Die meisten Mentoring-Programme haben aus einem guten Grund ein Ende. Mentoring ist Hilfe zur Selbsthilfe und keine dauerhafte Beziehung. Also: Wann muss ein Mentor loslassen?
Ein Mentee muss eine eigene berufliche Identität aufbauen. Er kann diese nicht dauerhaft von seinem Mentor leihen. Entscheidend ist dabei, wie der Mentee darüber denkt, und nicht der Mentor. Sobald ein Mentee ausgesprochen oder unausgesprochen den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Mentor äußert, sollte der Mentor unkompliziert auf ein Ende der Beziehung hinarbeiten. Jetzt geht es darum, den Mentee in seinem Wunsch zu bestärken, den eingeschlagenen Weg selbständig weiterzugehen.
Es spricht übrigens nichts gegen ein Angebot des Mentors an den Mentee, bei auftauchenden Problemen oder Fragen nochmals mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ansonsten freuen Sie sich als Mentor über das getane Werk!