Mentoren sind nicht nur für Menschen gewinnbringend, die ihre Karriereziele noch vor sich haben. Auch CEOs, Geschäftsführer und Vorstände haben Mentoren. Häufig nicht aus ihrem eigenen Unternehmen und meist auch nicht von einer anderen Karrierestufe (Reverse Mentoring einmal ausgenommen). Hier sprechen wir eher von einem peer-to-peer Mentoring, wo ein angehender CEO Hilfe von einem arrivierten Kollegen erhält. Worum geht es dabei? Ein Vorstands-Job verlangt eigentlich einen Allrounder. Kaum ein CEO hat jedoch alle Bereiche seiner Organisation selbst gesehen und erlebt, bevor er den neuen Job antritt. Er ist also in einigen Gebieten nicht so firm wie auf anderen. Trotzdem muss er Investitions-, Personal- und Sachentscheidungen treffen, für die er letztlich die Verantwortung trägt. Hier kann ein Mentor helfen, der über diese Erfahrungen verfügt und seine Herangehensweise zur Entscheidungsfindung teilt. Selbstverständlich geht es nicht nur um Prozesswissen, dieses kann aber auf einer abstrakten Ebene wie eine Blaupause angewendet werden.
Ein weiteres Feld, das für Vorstände neu ist, sind die Vielzahl auftauchender Stakeholder. Plötzlich geht es nicht mehr nur um Vertrieb und Kunden, HR und Mitarbeiter. Jetzt treten auch Stakeholder wie Anteilseigner, die Medien, Banken, Politiker, etc. auf den Plan. Der Umgang mit dieser Vielzahl neuer und oftmals externer Stakeholder will gelernt sein. Der CEO ist der Botschafter des Unternehmens und der Marke nach Innen wie Außen. An dieser Rolle scheitern viele, wenn sie nicht vorbereitet sind.
Zu guter Letzt werden Vorstände mit Situationen und Entscheidungen konfrontiert, die einfach nur auf dieser Ebene getroffen werden (können): ein Börsengang, eine Fusion, ein Verkauf, ein Unternehmenskauf, Personalabbau, die Schließung einer Sparte, die Expansion in einen neuen Markt, etc. Hier ist das Risiko in der Regel hoch und Erfahrung Dritter von unschätzbarem Wert. Ein Grund mehr, warum auch Vorstände einen Mentor haben sollten.